Russischer Abgeordneter Evgeni Födorov über Zusammenarbeit Deutschland / Russland

Veröffentlicht am 24.12.2014

Abgeordnerer der russischen Staatsduma über Bündnis der russischen und deutschen Befreiungsbewegungen im Kampf gegen US-Okkupation der Welt.
Evgeni Födorov – einer der wichtigsten Patrioten Russlands, Putins Mitstreiter und der Gründer der russischen nationalen Befreiungsbewegung, die Souveränität anstrebt, der Abgeordnete der russischen Staatsduma, Mitglied der regierenden Partei „Einiges Russland“, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im russischen Parlament.

Die Ukraine, Putin und die Seele Russlands

Abschrift eines Buchauszuges (“Der Fluch der Bösen Tat”) von Prof. Dr. Peter Scholl-Latour, September 2014

Der dümmste Ausdruck, der den deutschen Kommentatoren in den vergangenen Monaten eingefallen ist, um jene Stimmen zu diffamieren, die ein Minimum an Objektivität bei der Beurteilung der russischen Diplomatie fordern, lautet “Putin-Versteher”.
Ob man nun den Präsidenten Russlands als glühenden und schmerzlich gedemütigten Patrioten oder als machtbesessenen, expansionssüchtigen Autokraten einordnet, eines sollte doch das oberste Gebot einer vernünftigen Beurteilung sein:
Nämlich die möglichst genaue Kenntnis der charakterlichen Veranlagung sowie der strategischen Zielsetzung dieses ehemaligen KGB-Offiziers – des offenbar neuen Feindes des Westens.

Bei der Beurteilung der Vorgänge in der Ukraine kommt man nicht umhin, die patriotische Grundstimmung einer großen Mehrheit der Russen zu berücksichtigen, die sich nach der Auflösung der Sowjetunion mit einer ganzen Serie von Enttäuschungen und Demütigungen konfrontiert sahen. Man muss verstehen, was der Zusammenbruch der Sowjetunion für die russische Seele bedeutet.

Die Förderation ist heute auf die Grenzen zurückgeworfen, die der siegreiche deutsche Generalstab 1918 Lenin diktiert hatte.
Russland, das später unter ungeheuerlichen Verlusten mit dem Vormarsch der Roten Armee von Stalingrad bis Berlin die wesentliche Voraussetzung für den alliierten Sieg im Mai 1945 erkämpft hatte, sieht sich durch die ideologisch oder wie auch immer begründete Verdrängungsstrategie der Altantischen Allianz in die Rolle des Kriegsverlierers versetzt. Der unselige Konflikt entzündete sich vollends, als die “Westliche Gemeinschaft”, die den Beitritt der Ukraine in die von Moskau gesteuerte “Eurasische Union” zu hintertreiben suchte, eine wirtschaftliche Assoziation mit der Europäischen Gemeinschaft anbot.
Denn dabei wäre es ja nicht geblieben. Helmut Kohl kann bestätigen,, dass die westliche Allianz bei der Preisgabe der DDR dem Genaralsekretär der KPdSU Michail Gorbatschow die feierlichen Zusage machte, ein Beitritt der Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts zur NATO bliebe ausgeschlossen, was allerdings nicht schriftlich dokumentiert wurde.
In der Euphorie der deutschen Wiedervereinigung und erst recht, nachdem Boris Jelzin die rote Flagge der Sowjetunion über dem Kreml durch die weiß-blau-rote Trikolore des Zarenreiches ersetzt und die Teilrepubliken der Sowjetunion ermutigt hatte, für sich so viel Souveränität wie möglich zu beanspruchen, konnte niemand damit rechnen, dass die USA unter der Präsidentschaft George W. Bushs die Absprache einfach in den Wind schlagen würden.

Der Kreml, der eine halbe Million Soldaten für ein finanzielles Linsengericht und ohne den geringsten Zwischenfall aus der ehemaligen DDR abzog, hatte vermutlich erwartet, dass das wiedervereinigte Deutschland mit Dankbarkeit, zumindest mit Anerkennung reagieren würde.
Doch aus Berlin ertönte nicht der geringste Einwand, als die ultrakonservative Mannschaft von Präsident George W. Bush die früheren Ostblock-Staaten von Estland bis Bulgarien in das Atlantische Bündnis integrierte und somit die USA unmittelbar an die Grenzen des noch verbliebenen russischen Machtbereichs in Europa heranschob.
Zur offenen Verstimmung kam es, als das Pentagon in diesem neuen Areal einen Raketenzaun, ein Abwehrsystem feindlicher Lenkwaffen plante, das angeblich gegen die islamische Republik Iran gerichtet war.

Als Boris Jelzin aus dem Kreml schied und die Regierungsgewalt an den bislang unbekannten Wladimir Putin übertrug, erwartete man offenbar in Washington, dass sich dieser Newcomer den westlichen Vorstellungen von parlamentarischer Demokratie und kapitalistischer Marktwirtschaft unterwerfen würde.
Sobald jedoch deutlich wurde, dass Putin mit autoritären Methoden sein Vaterland aus der entsetzlichen Misere herausführen wollte, in der er es vorgefunden hatte, zeigte man sich am Potomac enttäuscht und empört. Schon setzte eine systematische Kampagne der Diffamierung ein. Aber die neue Führung Russlands konnte darauf verweisen, dass in der post-sowjetischen Phase des Übergangs das russische Volk bereits eine extrem ernüchternde, negative Erfahrung mit den sogenannten “freiheitlichen Werten” des Westens gemacht hatte, die man ihm aus Washington oktroyieren wollte.
Nur wer zur Zeit von Perestroika und Glasnost, zur Zeit der Verschleuderung des Staatsvermögens an unersättliche Oligarchen an Ort und Stelle war, kann sich eine Vorstellung machen von dem Massenelend, von der ausufernden Kriminalität, die damals über Russland hereinbrachen.
Im Zentrum der Hauptstadt verhökerten die um jedes Einkommen betrogenen Bevölkerungsschichten ihr letztes Hab und Gut für ein paar Dollar. Jede Zugreise war von kriminellen Übergriffen bedroht. Prostitution und Drogenkonsum breiteten sich aus.

Kurzum, die Lichtgestalt “Gorbi”, der die Deutschen ihre reibungslose Wiedervereinigung verdanken, wirkte sich für ihre Heimat katastrophal aus.
Russland taumelte in eine neue “Smuta”, in einen Verfall, wie er seit Boris Gudonow und der polnischen Eroberung Moskaus nicht mehr über das Zarenreich hereingebrochen war.
Das alles hatte sich im Zeichen einer chaotischen Übernahme westlicher Regierungs- und Wirtschaftsvorstellungen vollzogen. Diesen Verwerfungen ist Wladimir Putin eben nicht als “lupenreiner Demokrat”, sondern als Autokrat entgegengetreten.
Vielleicht bedurfte es tatsächlich eines Eingweihten der sowjetischen Geheimdienste, um Schritt für Schritt die Ordnung wieder herzustellen, die Macht der “neuen Bojaren”, der Oligarchen, zu zügeln und in die Trümmer der zerfallenen Sowjetunion den Kern eines neuen russischen Selbstbewusstseins zu pflanzen.
Damit setzte sich der neue Zar einer systematischen Kampagne durch die ferngesteuerten Medien Europas und deren politischer Einflüsterer aus, die die strategische Konsolidierung der immer noch furchterregenden Atommacht Russland durch interne Subversion und Verhängung von Sanktionen zu hintertreiben suchten.
Dass aber Sanktionen wenig bewirken und ein höchst unmoralisches Instrument der Einschüchterung sind, müsste sich seit den schrecklichen Folgen der US-Blockade gegen den Irak Saddam Husseins herumgesprochen haben.
Aber in Berlin und Paris pocht man heute wieder auf die Verhängung dieser heimtückischen Zwangsmaßnahmen selbst auf Kosten der eigenen ökonomischen Interessen.
Man muss kein “Putin-Versteher” sein, um nachzuempfinden, dass das Angebot einer Wirtschaftsassoziation der Ukraine mit der Europäischen Union im Kreml als Vorstufe einer Ausdehnung der NATO nach Osten über den Dnjestr und Dnjepr hinaus empfunden wird.
Die Ukraine ist aus Moskauer Sicht doch als europäische Verankerung der “Eurasischen Union” auserkoren, mit der Putin sein vom westöstlichen “Zangengriff” bedrohtes Restimperium abzuschirmen sucht.

Die Erwartung, dass Barrack Obama den Geboten der neuen weltpolitischen Multipolarität Rechnung trägt, erweist sich als Illusion.
Die Einverleibung der Halbinsel Krim, der Streit um die Kontrolle dieser eminent wichtigen strategischen Bastion am Schwarzen Meer, hat zu einer Eskalation der Gegensätze geführt, der die Europäer rat- und hilflos zusehen.
In London, Berlin und Paris ist man unfähig, sich in die Perspektive eines russischen Patrioten zu versetzen, der es als unerträglich empfinden muss, dass über Estland die US Air Force in unmittelbarer Nachbarschaft zu Sankt Petersburg ihre Übungsflüge veranstaltet und dass nach Ablauf des ukrainisch-russischen Vertrages über die Krim die Flugzeugträger der US Navy vor der glorreichen Festung Sewastopol ankern würden.

Wie stichhaltig ist eigentlich die überall im Westen verbreitete Version, Putin habe sich durch die Annexion der Krim einer flagranten Verletzung des Völkerrechts schuldig gemacht?
Die Krim war 1954 durch eine willkürliche Entscheidung von Nikita Chruschtschow der Ukraine “geschenkt” worden. Aber in der Stunde der Entfremdung zwischen Moskau und Kiew hat die dortige Bevölkerung in diesem März eindeutig für ihren Verbleib bei Russland votiert.

Was nun das Schicksal der Gesamt-Ukraine betrifft, so weigern sich die europäischen Tugendprediger anzuerkennen, dass hier – unter der hemmungslosen Herrschaft allmächtiger Oligarchen – ein historischer Konflikt ausgetragen wird zwischen dem einst österreichischen, griechisch-katholischen Ostgalizien im Westen und dem zutiefst russischen und byzantinisch geprägten Proletariat des Donbass.
Und dass allenfalls eine lockere Förderation der beiden ukrainischen Landesteile diese flagranten Widersprüche in Zukunft überbrücken könnte.

Text zum Download als WORD-Dokument

ARD Monitor: Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

ARD Monitor, Sendung vom 21. August 2014:

„Seit der Annexion der Krim scheint im Ukraine-Konflikt klar, wer gut und wer böse ist. Aggressiver Putin, friedliebender Westen. Doch der jetzige Konflikt hat eine Vorgeschichte: Auch die NATO hat Russland immer wieder vor den Kopf gestoßen: Durch die Modernisierung des Waffenarsenals, durch die Aufnahme osteuropäischer Staaten und geringe Kooperation bei Rüstungsverhandlungen wurde die jetzige Eiszeit bereits vor Jahren eingeleitet. Und Hardliner fordern jetzt noch mehr: Stationierung von Kampftruppen, Aufrüstung und Erweiterung. Führende Sicherheitsberater warnen vor einer neuen Ost-West Konfrontation: Noch nie seit dem Ende des Kalten Krieges war die Situation so gefährlich wie jetzt.“

Link zum Original-Beitrag:

http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/videorusslandvsnatodrohteinneuerkalterkrieg100.html

 

Auszug aus dem Beitrag: