Gregor Gysi’s Statement zu den Ängsten der Bevölkerung

Nachfolgender Text vom 06. Januar 2015 wurde kopiert aus Gregor Gysi’s Facebook-Seite

„Die Ängste in unserer Bevölkerung nehmen dramatisch zu. Sie artikulieren sich immer stärker rechts. Rechtsextremisten und Rechtspopulisten nutzen diese Ängste aus. Ich meine allerdings, dass diejenigen, die dort mitlaufen, durchaus wissen, wem sie hinterherlaufen. Pegida ist rassistisch und nationalistisch. Menschen, die aus Not flüchten, brauchen Hilfe, nicht Verachtung. Wenn die, die jetzt demonstrieren, selbst in Not gerieten, erwarteten sie auch Hilfe.

Wir dürfen diese Bürgerinnen und Bürger aber nicht aufgeben, sondern müssen uns ernsthaft mit ihnen auseinandersetzen, ihre Ängste abbauen. Wir müssen ihnen klarmachen, dass die Einschätzung eines Menschen nicht von seiner Religion, nicht von seiner Hautfarbe und Herkunft, sondern ausschließlich von seinem Charakter abhängig ist. Es gibt viele Deutsche, die einen anständigen Charakter haben, die ich mag, und es gibt solche mit einem gänzlich anderen Charakter, die ich nicht mag. Und so gehe ich auch an Menschen anderer Nationalitäten und anderen Glaubens heran.

Übel ist der Versuch, armen Menschen einzureden, dass sie mehr bekämen, wenn es weniger Arme, weniger Ausländerinnen und Ausländer gäbe. Nicht die Zahl der Armen entscheidet über den Grad der Armut, sondern das Verhältnis zwischen Reichtum und Armut. Wer glaubt denn im Ernst, dass Geld, das bei weniger Armen übrig bliebe, bei unseren heutigen politischen Zuständen wirklich an die anderen Armen ginge? Es hilft nichts: Der Blick nach unten und zur Seite ist falsch. Man muss den Mut haben, nach oben zu schauen – zu den großen Privatbanken und den Reichen.“

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